Grüne Energie aus dem Genfersee

Die Projekte EnerLac und MorgesLac sind aktuell die grössten See-Energieprojekte im Kanton Waadt. EnerLac ist ein Hydrothermalprojekt der Firma Energie 360°, das die nachhaltige Energiezukunft des Unternehmens Medtronic und der Gemeinde Tolochenaz sicherstellt. Es erstreckt sich von der Pumpstation in Morges je 1 km hin und zurück bis nach Tolochenaz.

 

Grossunternehmen Medtronic

Medtronic ist unter anderem für ihre Herzschrittmacher, implantierbaren Kardioverter-Defibrillatoren, Herzklappen und Insulinpumpen bekannt. Mehr als die Hälfte aller weltweit implantierten Herzschrittmacher werden von Medtronic hergestellt. Das 1949 gegründete Unternehmen hat weltweit rund 91'000 Mitarbeiter. Der Umsatz liegt bei ca. 29,7 Mrd. US-Dollar. Der Hauptsitz von Medtronic für den europäischen Wirtschaftsraum ist Tolochenaz/VD. In Europa sind über 6000 Mitarbeiter tätig.

 

Grossprojekt EnerLac

Beim Anergie-Projekt EnerLac handelt es sich unter anderem um eine Leitung, die Wasser aus dem Genfersee zur Firma Medtronic und wieder zurück in den Seetransportiert. Das Wasser wird aus dem See gepumpt und durch eine Rohrleitung zu mehreren Heizzentralen transferiert, welche auf dem Gelände von Medtronic errichtet wurden. Zum Heizen wird das ca. 7 °C warme Seewasser mit Hilfe von Wärmepumpen auf ca. 60° erwärmt. Ein Teil des Seewassers wird aber auch zur Kühlung verwendet, zum Beispiel für Computer und Maschinen.

Das Rücklaufwasser hat je nach Jahreszeit eine Temperatur zwischen 4 und 11 °C und fliesst bei der Pumpstation Morges durch eine Regulierungskammer, welche den Durchfluss (Druck & Menge) so reguliert, dass das Rücklauf-Wasser von Enerlac in die Rücklaufleitung von MorgesLac gelangt und so wieder zurück in den See abgegeben wird.

 

HOZ NAT Rohre und Armaturen von Wild

Für die Transportleitung mit Betriebsdruck von 8 bar kamen HOZ NAT Rohre DN 700 TIS-K von Wild zum Einsatz. Für verschiedene Anschlüsse und Leitungen, die um die Firmengebäude herumführen, und für eine zukünftige Versorgung anderer Gebäude, wurden zusätzlich auch Rohre, Formstücke und Ventile in kleineren Durchmessern (DN 100 bis DN 600) geliefert. Die Regelkammer wurde komplett mit Armaturen von Wild ausgestattet. Es kamen Regelventile DN 600 und Formstücke in DN 600 DN 300 zum Einsatz.

 

Pumpstation in Morges

Am Seeufer, in der Nähe des Schwimmbads von Morges, wurde eine neue Pumpstation errichtet. Wild lieferte für den EnerLac-Teil der Station Formstücke, Schieber DN 200 bis DN 700, Düsenrückschlagventile und Ausbaustücke.

 

Fernwärme für Morges

Die Pumpstation wird zum Teil auch vom Unternehmen Romande Energie (Projekt MorgesLac) genutzt, das eine Fernwärmeleitung gebaut hat, um das neue Wohnviertel „Les Halles“ beim Bahnhof Morges zu beheizen, das rund 1000 Bewohner umfasst. Ein kleiner Teil wird von der Stadt Morges auch für die Bewässerung verschiedener Stadtviertel genutzt.

 

Erweiterungspläne

Eine Erweiterung des EnerLac-Projekts ist in Vorbereitung. Das Projekt wurde so berechnet, dass in Zukunft auch die Gebäude der Fédération Vaudoise des Entrepreneurs (Schule und Ausbildung für Bauberufe), die sich direkt neben Medtronic befindet, wie auch die Industriezone von Tolochenaz auf der anderen Seite des Unternehmens, mit Fernwärme versorgt werden können. In diesem Industriegebiet befindet sich Friderici Spécial SA, ein anerkanntes Spezialtransportunternehmen wie auch die Firma Engel, ein Grosshändler, mit dem die Firma Wild zusammenarbeitet und bei dem Wild-Produkte eingelagert sind. Auch die Firma Les Caves de la Côte, die Weine aus der Region einkellert, wie auch weitere Gebäude der Firma Medtronic gehören zu diesem Areal.

 

Gute Partnerschaft

Die Firma Wild hat schon seit dem Vorprojekt eine gute Partnerschaft mit dem Ingenieur-Team von CSD Lausanne. Herr Monnin von CSD kennt die Produkte von Wild und schätzt die Qualität und den guten Service. 

Das Wild-Team leistete Unterstützung bei der Projektplanung und bei den technischen Lösungen. Mit der Firma Cheseaux konnte auch ein kompetenter Sanitär in das Projekt miteinbezogen werden.

Die Arbeiten wurden von März bis Dezember 2021 durchgeführt.

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