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Lonza Group: Lieferung von 5000 m Gussrohren, Armaturen und Formstücken

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Impfstoffproduktion beschleunigt Ausbau des Trinkwassernetzes in Visp

Lonza Group: Lieferung von 5000 m Gussrohren, Armaturen und Formstücken

Die Walliser Gemeinde Visp benötigt aufgrund der Moderna-Impfstoffproduktion der Lonza Group mehr Wasser. Bis Anfang 2022 wurde dafür eine neue Trinkwasserleitung zwischen Visp und Mund erstellt. Für dieses Grossprojekt wurden rund 380 t Gussrohre sowie Armaturen und Formstücke geliefert.

Die Oberwalliser Gemeinde Visp erlangte weltweite Berühmtheit, als das Schweizer Pharmaunternehmen Lonza Group im Frühjahr 2020 einen Vertrag mit dem amerikanischen Impfstoffhersteller Moderna über eine Beteiligung bei der Herstellung eines Impfstoffs gegen das Corona Virus unterzeichnete. Seither hat die Lonza Group ihren Produktionsstandort in Visp ausgebaut und produziert dort mRNA-Impfstoff für die ganze Welt.

Dieser Grossauftrag hatte Auswirkungen auf die Infrastruktur und das Trinkwassernetz der Region. Aufgrund der wachsenden Bevölkerung ist der Wasserbedarf in der Agglomeration Brig-Naters-Visp in den letzten Jahren konstant gestiegen. Die Produktion des Moderna-Impfstoffs beschleunigte diese Entwicklung und erhöhte den Wasserbedarf noch zusätzlich. Aus diesem Grund beschlossen die Gemeinde Visp und der Zweckverband "Regionale Wasserversorgung Südrampe" den Bau der neuen Bergleitung Mund–Visp.

 

Hohe Qualitäts- und Hygienestandards

Im Juni 2021 wurde mit den Bauarbeiten für die neue Trinkwasserleitung begonnen. Gearbeitet wurde parallel von Visp und Mund aus. Die Firma Wild lieferte rund 380 t duktile Gussrohre für 5000 m Strecke, 30 Armaturen und 170 Formstücke mit Rundum-Emaillierung etec®.

Im erdverlegten Bereich kamen duktile Gussrohre mit Zementmörtelumhüllung HOZ ZMU in den Nennweiten DN 300 und DN 200 zum Einsatz. Die verwendeten Novo-Sit Verbindungen ermöglichten eine effiziente und sichere Montage. Die Rohre mit Hochofen-Zementmörtel-Innenauskleidung (HOZ) und Zementmörtel-Umhüllung (ZMU) sind optimal geeignet für die Bedürfnisse im steilen und anspruchsvollen Gelände. Sie haben eine aktive und passive Schutzwirkung, sind belastbar, haftzugsfest und schlagbeständig.


Bei einer Trinkwasserleitung muss das eingesetzte Material hohe Qualitäts- und Hygienestandards erfüllen. Etec®-Armaturen und -Formstücke mit Rundum-Emaillierung von Wild bieten Vollschutz auf höchstem Niveau. Der integrale Korrosionsschutz garantiert absolute Hygiene und verhindert die Bildung von Biofilmen. Diese Vorteile erhöhen die Qualitätssicherheit und sind damit der beste Garant für die nachhaltige Trinkwasserversorgung. Zusätzlich sind emaillierte Gussprodukte zu 100% recycelbar.


Arbeiten in über 100 m Höhe
Unkonventionelle Lösungen waren bei der Mund-Brücke erforderlich. Die Gussrohre wurden an der Unterseite der Brücke in über 100 m Höhe aufgehängt. Mittels einer Spezialkonstruktion ähnlich einer Palettengabel, wurden die Gussrohre von einem LKW-Kran unter die Brücke gehoben. Als Arbeitsbühne diente ein Brückenuntersichtgerät, welches üblicherweise für grosse Brückeninstandstellungen in ganz Europa verwendet wird. Zudem wurden neben der Montage auch spezielle Anforderungen an das Material für die Brückenanschlüsse gestellt. Es kam ein Geoflex-Formstück aus duktilem Gusseisen zum Einsatz, welches die Rohre gegen Dehnungen, Biegungen und Rotationseinflüsse jeglicher Art schützt. Dieses flexible Formstück wird häufig bei Infrastrukturen wie Tunnels oder Brückenbauwerken verwendet.

 

Transportflüge via Helikopter im anspruchsvollen Gelände
Die neue Wasserleitung legt zwischen Visp und Mund über 600 Höhenmeter zurück. Das anspruchsvolle Gelände stellte die Planer vor einige Herausforderungen. Teils ist das Terrain sehr steil, teils ausgesprochen felsig. Letzteres hatte zur Folge, dass diverse Spreng- und Spitzarbeiten nötig waren, um eine gerade und immer gleich tiefe Grabensohle für die Rohrbettung zu gewährleisten.

Da diverse Bereiche mit dem Bagger nicht erreicht werden konnten, wurden die Gussrohre teils mit einem Helikopter eingeflogen. In einigen Abschnitten war aufgrund der Hochspannungsleitungen weder das Einfliegen mit dem Helikopter noch das Rangieren mit dem Bagger möglich. In diesen Zonen mussten die 6 m langen Rohre entlang der Hochspannungsleitungen mit einer Seilwinde in den Graben eingelassen werden.

 

Lagerhallen in Visp ermöglichten Flexibilität und kurze Lieferfristen
Neben dem Gelände waren der knappe Zeitplan und die rollende Planung eine weitere Herausforderung. Es war wichtig, dass die Termine zuverlässig eingehalten werden konnten. Das Kleinmaterial wurde häufig innert weniger Stunden benötigt, und wenn die Arbeiten besser vorangingen als geplant, mussten innerhalb von 24 Stunden zusätzliche Gussrohre an einen bestimmten Ort geliefert werden.
Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, lagerte die Firma Debrunner Acifer in Lagerhallen in Visp grosse Mengen an Rohren ein und richtete ein Reservelager für Formstücke und Armaturen ein. Dank diesem durchdachten Logistikkonzept konnte das benötigte Material schnell und jederzeit abgerufen werden.

Die neue Trinkwasserleitung wurde Anfang 2022 fertiggestellt und Visp sowie die Lonza Group werden nun mit zusätzlichem Quellwasser versorgt.


Verantwortliche

Bauherr: Regionale Wasserversorgung Südrampe, Naters

Ingenieure: ARGE Rudaz & Partner AG, Teysseire & Candolfi AG (obere Hälfte Rudaz, untere Hälfte Teysseire)

Installateure: Marty Bauleistungen AG, Truebbach (Transportleitung); Schenk AG, Heldswil (Spülbohrungen)

Projektleitung: Zuber Norbert (Abteilungsleiter Infrastruktur Visp)

Bauleitung: Michael Werlen (Ingenieur Rudaz & Partner AG), Roland Eijckelhof (Ingenieur Teysseire & Candolfi AG)

Technische Angaben

Lieferung:

  • 5000 m Rohre HOZ ZMU DN 300/DN 200, Novo-Sit
  • 2 GEOFLEX-Formstücke 1250 mm
  • 30 Armaturen etec®
  • 170 Formstücke etec®