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Sanierung des "Goldenen Bodens" in Lichtensteig

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Sanierung des "Goldenen Bodens" in Lichtensteig

Bewegte Geschichte
Das Marktstädtchen Lichtensteig mit rund 2000 Einwohnern hat eine bewegte Geschichte. Es wurde 1228 erstmals urkundlich erwähnt, als befestigter Ort der Grafen von Toggenburg. Mit dem im Jahr 1400 von Graf Donat ausgestellten Freiheitsbrief erlangte Lichtensteig, das damals rund 400 Einwohner zählte, Stadtrechte, einen eigenen Markt, eine Verwaltung, ein Gericht sowie das Münzrecht. 1411 liess Graf Friedrich VII in Lichtensteig seine berühmte Weltchronik herstellen, die früher "Toggenburger Bibel" genannt wurde. Das Freischiessen von Lichtensteig, das 1652 erstmals urkundlich erwähnt wurde, ist das älteste der Schweiz. 1803 wurde Lichtensteig Bezirkshauptort im neuen Kanton St. Gallen. 1870 nahm die Toggenburgerbahn Wil – Ebnat ihren Betrieb auf. Durch den Bau der Bodensee-Toggenburg-Bahn wurde der Bahnhof Lichtensteig 1910 zum Verkehrsknotenpunkt. Die UBS-Filiale in Lichtensteig, die im Jahr 1863 als Toggenburger Bank gegründet wurde, ist Ursprung der heute grössten Schweizer Bank.

 

Der "Goldene Boden" - Platz der Begegnung
Auf dem "Goldenen Boden" in der Altstadt wurde einst Getreide gehandelt und man hörte das Gold in den Geldsäckeln der reichen Korn- und Viehhändler klimpern. Illustre Herren wie die Grafen von Toggenburg hielten hier Hof und der sankt-gallische Fürstabt übernachtete hier. Heute erfüllt der Platz viele Funktionen – unter anderem finden der international bekannte Fotoflohmarkt, das nostalgische Drehorgeltreffen und im August das Jazzfestival statt - das grösste der Ostschweiz. Auch eine alte Metzgerei befindet sich noch am Platz. Vom ursprünglichen Gebäude, dem katholischem Gasthaus "Zum Schwert" zeugt heute noch ein über der Ecke baumelndes Schwert. Geblieben ist die Metzgerei, die 1879 gegründet wurde und nun schon in der fünften Generation geführt wird.


Die mittelalterliche Altstadt von Lichtensteig, das «Städtli», besteht heute noch. Die ältesten Häuser, die auch Teil der Stadtmauer sind, werden auf die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts datiert.

 

Sanierung des "Goldenen Bodens"
Vom April bis Oktober 2019 wurde der "Goldene Boden" nun umfassend erneuert. Die Sanierungspläne wurden von der Gemeinde Lichtensteig mit Spezialisten während rund zweieinhalb Jahren vorbereitet. Das Projekt im Gesamtumfang von CHF 1,25 Millionen war schon länger geplant gewesen, da bezüglich der Infrastruktur grösserer Nachholbedarf herrschte. Sämtliche Werkleitungen sowie die Wasser- und Abwasserleitungen mussten ersetzt werden. Die Wasserleitungen stammten noch aus dem Jahr 1879. Da alle Arbeiten im gleichen Zeitraum durchgeführt wurden, konnten Synergien genutzt werden. Neben Strom, Gas, Kommunikation und Beleuchtung stand auch die Trennung von Meteor- und Abwasser an. Da die Platzverhältnisse sehr eng waren, war kein Rohrlager auf dem Platz möglich.
 

Grossbaustelle in Etappen
Um die Einschränkungen für die Anwohner und Nutzer des "Goldenen Bodens" so gering wie möglich zu halten und den Verkehrsfluss weiter zu gewährleisten, erfolgte die Sanierung in Etappen. Von Anfang August bis Mitte September 2019 wurde ein Unterbruch der Bauarbeiten eingeplant. So konnten sowohl die Bundesfeier wie auch die Jazztage ohne Baustellen-Atmosphäre durchgeführt werden.
Da die bestehenden Pflastersteine noch von ausgezeichneter Qualität waren, wurde der Platz wieder mit den alten Steinen gedeckt, wodurch einiges an Kosten eingespart werden konnte. Die multifunktionelle Nutzung des Platzes wie auch die Parkplätze konnten auch nach der Sanierung beibehalten werden.

 

Bewährte Produkte von Wild
Für dieses Projekt kamen HOZ ZMU Rohre DN 125 und DN 100, Doppelmuffen mit Schubsicherungen und diverse Formstücken der Firma Wild zum Einsatz. Die Rohre weisen innen eine Hochofen-Zementmörtel-Auskleidung (HOZ) und aussen eine Zementmörtel-Umhüllung (ZMU) auf. Sie sind ideal für den anspruchsvollen und dauerhaften Einsatz und garantieren einen hohen mechanischen Schutz. Auch die Hausanschlüsse wurden mit Wild Produkten erneuert.


Verantwortliche

Bauherr: Gemeinde Lichtensteig, Wasserversorgung Lichtensteig
Ingenieur: Huber + Partner, Hr. Bruno Anlicker
Bauunternehmer: Zanni AG
Gesamtleitung: Gemeinde Lichtensteig / Ing. Büro
Rohrleitungsbau: Thurwerke AG, Wattwil
Projekt und Bauleitung Druckleitung: Thurwerke AG, Wattwil

Technische Angaben

  • 138 m HOZ ZMU Rohre DN 125;  43 m HOZ ZMU Rohre DN 100
  • diverse Formstücke
  • Hauseinführungen