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Rechen für Aua da Vau / Kraftwerk Chasseras

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Rechen für Aua da Vau / Kraftwerk Chasseras

Ausgangssituation

Die Wasserfassung Aua da Vau im Val Müstair wurde im August 2015 durch ein Hochwasserereignis mit massiver Geschiebefracht stark beschädigt. Die Provedimaint Electric Val Müstair (PEM) als Besitzerin und Betreiberin der Anlage beauftragte die Repower AG, Lösungsvorschläge zur Sanierung respektive einen Neubau der Wasserfassung zu erarbeiten. Bedingungen für das Projekt waren, dass die Ausbauwassermenge unverändert bei 365 l/s für den Normalbetrieb und 500 l/s für sogenannte Notsituationen bleiben sollte. Negative Auswirkungen von Rüfen und Hochwassern sollten reduziert und eine ökologische und landschaftliche Aufwertung erzielt werden. Auch sollte die neue Fassung möglichst unauffällig und der Umgebung angepasst sein.

 

Neue Anlage

Die neue Anlage besteht aus einem festen Wehr, der Wasserentnahme aus einem Fallrechen sowie einem anschliessenden Rechen mit Sandfang. Das Fassungsbauwerk befindet sich auf einem Schwemmkegel rund 1462 m ü. M. am Talausgang des Val Vau. Das in der Aua da Vau gefasste Wasser wird durch eine rund 1200 m lange Überleitung zum Ausgleichsbecken Muranzina auf 1450 m ü. M. geführt. Danach wird via Druckleitung ein Gefälle von zirka 172 m bis zum Kraftwerk Chasseras überwunden, wo das Wasser turbiniert wird.

 

Rechen von Wild
Der rumänische Physiker Henry Coanda (1886-1972) entdeckte den "Coanda-Effekt" (Flüssigkeit folgt einer Oberfläche) und den "Abscher-Effekt".

Die Rechen von Wild sind Feinrechen mit horizontalen Stäben und geringer Spaltweite, so dass Feststoffe, Treibgut und Geschwemme weitgehend vom Triebwassersystem ferngehalten werden. Die Wasserfassung Aua da Vau besteht aus vier Elementen 1000 x 1125 mm mit einem Schluckvermögen von 125 l/s (total 500 l/s); Längsstäbe 1.5 x 3 mm, Stababstand 1 mm.

Die Rechen verhindern den Eintrag von Material >1 mm und halten Makroinvertebraten effizient vom Triebwasserweg fern. Damit der Durchgang von Kleinstlebewesen auch nach dem Rechen möglich ist, erfolgt die Dotierwasserabgabe an zwei Stellen. Aus dem Kiesfang heraus erfolgt die erste Dotierwasserabgabe direkt ins Unterwasser. Das gefasste Wasser wird dann über eine Rohrleitung im Freispiegel zum Sandfang am Bachufer transportiert.

Im Sandfang wird das Wasser über die Rechen geleitet und der Überleitung zum Ausgleichsbecken zugeführt. Aus dem Sandfangbereich heraus erfolgt dann die zweite Dotierwasserabgabe.

Eine Zuflussmessung setzt beim Überschreiten einer festgelegten Wassermenge einen Alarm ab. Die Ausleitung der Fassung kann von fern ausgelöst werden. Im Fall eines Hochwassers ausserhalb der Betriebszeiten der PEM wird die Ausleitung der Fassung nach Erreichen eines zweiten Alarmwertes automatisch ausgelöst.

 

Technische Daten – Fassung Vau
Ausbauwassermenge Triebwasserweg: Qa 0.500 m3/s
Ausbauwassermenge Fassung: Qt 0.500 m3/s
Dotierwassermenge in den Monaten Mai bis Oktober: QSommer 0.131 m3/s
Dotierwasser übrige Monate: QWinter 0 m3/s
Wehrschwelle: Kote 1465.90 m ü. M.
Stauspiegel max. unter dem Fallrechen aktuell: Kote 1464.70 m ü. M.
Überfallkante im Sandfang: Kote 1465.65 m ü. M.


Technische Angaben

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