Referenzen

Tunnel de Prabé mit HOZ PE-Rohren

Erfahren Sie mehr

Blaues Gold aus dem Sanetsch-Tal

Tunnel de Prabé mit HOZ PE-Rohren

Waren in früheren Zeiten Maultiere beim Rohrtransport gefragt, kam bei der Verlegung der neuen HOZ PE-Leitung ein Elektrozug zum Einsatz.

 

Die Gemeinde Savièse im französischsprachigen Teil des Kantons Wallis setzt sich aus mehreren Dörfern zusammen, die sich auf einem Plateau oberhalb der Weinberge nördlich von Sitten befinden.

 

Tunnel von Prabé
Der Tunnel von Prabé ist eine 4,5 km lange Galerie im Herzen des Berges Prabé, durch die das Bewässerungswasser der Gemeinde Savièse und ein Teil des Trinkwassers von Grand-Zour (Vallée de la Morge) bis nach Mayens-de-la-Zour fliesst. Der Anfangspunkt ist 1400 m ü. M., der Endpunkt auf 1374 m. Das durchschnittliche Gefälle beträgt 5,8‰.

 

Bau des Tunnels 1933 – 1935
Mit dem Bau des Tunnels sollte die Trinkwasserversorgung sichergestellt werden. Die Galerie wurde von 1933 bis 1935 gebaut und die Kosten beliefen sich auf CHF 1 Million. Ohne einen grösseren Subventionsbetrag des Kantons und des Bundes wäre die Durchführung des Projekts nicht möglich gewesen.

Die Durchsticharbeiten erfolgten mit Hammer und Meissel, als Sprengstoff wurde Dynamit verwendet. Das Material wurde mit von Maultieren gezogenen Wagen zu den Ausgängen transportiert. Damit die Tiere im Dunkeln besser gehen konnten, wurden ihnen bei den Transporten die Augen verbunden.

Da es weder auf der Seite von Mayen-de-la-Zour noch im Vallée de la Morge gut befahrbare Strassen gab, war der Transport des notwendigen Materials schwierig. Ein kleiner Lastwagen stellte den Transport nach Mayen-de-la-Zour sicher; im Vallée de la Morge erfolgte der Transport von Daillon aus über den Fluss Rogne.

Am Sonntag, 4. August 1935, fand die feierliche Einweihung des Tunnels statt. Die gesamte Bevölkerung von Savièse wie auch viele kantonale und kommunale Behörden nahmen an der Feier teil. Es gab ein grosses Bankett und es floss an diesem Tag nicht nur viel Wasser sondern auch sehr viel Fendant.
 

Erneuerungsarbeiten
Im Jahr 2003 wurde über die gesamte Länge des  Tunnels eine in Beton eingebettete Polyesterrohr-Leitung DN 400 verlegt. 2015 wurde anlässlich einer Gemeindeversammlung wieder über das blaue Gold aus dem Sanetsch-Tal gesprochen, weil die defekte Polyesterleitung ersetzt werden musste.
 

Rohre und etec®-Armaturen von Wild
Die Wahl fiel auf duktile Gussrohre HOZ PE DN 400 mit TIS-K Steckmuffensystem. Die Rohre sind innen mit Hochofen-Zementmörtel (HOZ) und aussen mit einer feinen Polyethylen-Umhüllung (PE) versehen.

Zusätzlich wurden Wild Absperrklappen mit Rundum-Emaillierung, Ausbaustücke und Schieber installiert. Statt Maultieren kam beim Transport der Rohre durch den Tunnel ein kleiner Elektrozug auf 3,7 km Schiene zum Einsatz.

Die Bauarbeiten begannen im Oktober 2017 und wurden im März 2019 abgeschlossen.


Verantwortliche

Bauherr: Gemeinde Savièse
Ingenieure: Ribi SA, Freiburg; iDEALP SA, Sion
Sanitär: Sébastien Cheseaux SA, Leytron

Technische Angaben

  • 3600 m HOZ PE-Rohre DN 400 C40 TIS-K
  • Formstücke
  • Absperrklappen
  • Schieber
  • Ausbaustücke