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Heiden erneuert das Kraftwerk Gstaldenbach

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Neue Kraftwerksleitung im Vorderland des Kantons Appenzell Ausserrhoden

Heiden erneuert das Kraftwerk Gstaldenbach

Nach längerer Vorbereitungszeit wurde das Wasserkraftwerk Gstaldenbach grundlegend erneuert. Das Projekt umfasste eine neue Druckleitung, eine neue Peltonturbine mit Generator sowie eine Steuerungsanlage.

 

Neues Kraftwerk Gstaldenbach
Seit 1901 produzierte das Kraftwerk Gstaldenbach mit dem Stausee List (zwischen Heiden und Wolfhalden) elektrische Energie für die Gemeinde Heiden. Konnte in den ersten Jahren noch der gesamte Verbrauch von Heiden aus eigener Wasserkraft gedeckt werden, waren es vor der Erneuerung der Anlage nur noch zirka 5% des Gesamtverbrauchs.

Für das neue Kraftwerk wurde die Wasserkraftwerk Gstaldenbach AG gegründet, welche Eigentümerin und Betreiberin der Anlage ist. Das Elektrizitätswerk Heiden AG ist zu 100% Eigentümerin der neuen Gesellschaft.

 

Umfassende Erneuerungsarbeiten
Die Bauarbeiten begannen im Januar 2019. Das Projekt umfasste eine neue Druckleitung im Abschnitt Stöckli bis zur Zentrale in Hinterlochen, eine neue Peltonturbine mit Generator sowie die Steuerung der Anlage.

Neue Druckleitung mit HOZ ZMU Rohren von Wild Im anspruchsvollen Gelände wurde die alte Stahlleitung DN 300 ersetzt. Es kamen 1,4 km duktile Gussrohre HOZ ZMU DN 600 sowie diverse Formstücke der Firma Wild zum Einsatz. Diese Rohre, die innen eine Hochofen-Zementmörtel-Auskleidung (HOZ) und aussen eine Zementmörtel-Umhüllung (ZMU) aufweisen, sind ideal für den anspruchsvollen und dauerhaften Einsatz.

Die Aushub- und Verlegearbeiten erfolgten nacheinander in vier Losen, hinunter in Richtung Zentrale Hinterlochen. Im steilen Gelände kam teils auch ein Helikopter zum Einsatz. Zur Überwachung der Druckleitung wurde beim Stauweiher List eine neue Messeinheit installiert. Im Falle eines Schadens an der Leitung, kann sie umgehend abgesperrt werden. Zusätzlich wurde bei der Staumauer eine neue Steuerung eingebaut, die die Überwachung vor Ort sicherstellt.

 

Zentrale Hinterlochen
Ab Januar 2019 wurden in der Zentrale Hinterlochen umfangreiche Umbauarbeiten durchgeführt. Die alten Maschinengruppen mit 400 kW wurde ausgebaut und eine neue Peltonturbine mit Generator mit einer Peak Leistung von 750 kW eingebaut. Eine der alten Turbinen blieb als Museumsstück erhalten.

Auch die Mess- und Trafostation, die die Einspeisung und die Verteilung der elektrischen Energie übernimmt, wurde vollständig erneuert. Mit den neuen Anlageteilen und einer neuen Kraftwerksteuerung, welche den automatisierten Betrieb ermöglicht, soll die Energieproduktion von durchschnittlich 1,5 GWh auf über 2,0 GWh jährlich gesteigert werden.

 

Breite Produktpalette von Wild
Neben duktilen Gussrohren und Formstücken lieferte Wild für dieses Projekt Leitern, Schachtabdeckungen, Ausbaustücke sowie Be- und Entlüftungsventile.
Das erneuerte Kraftwerk konnte im Herbst 2019 wieder in Betrieb genommen werden. Danach erfolgten noch Optimierungs- und Einstellungsarbeiten. Das Kraftwerk wird nun die nächsten 40 Jahre ein zuverlässiger Energielieferant sein.


Verantwortliche

Bauherr: Wasserkraftwerk Gstaldenbach AG (WKG)
Ingenieur: Wälli AG Ingenieure, St. Gallen  (Rüesch Engineering AG, Herisau, bis 2020)
Bauunternehmung / Tiefbau: Tinner Tiefbau, Sax
Rohrleitungsbau: Tinner Bau / Aquagrischa
Projekt- und Bauleitung Druckleitung: Rüesch Engineering AG, Matthias Täschler

Technische Angaben

  • 1,4 km HOZ ZMU Rohre DN 600
  • div. Formstücke
  • 4 PAMREX Deckel DN 800
  • 3 Leitern
  • 5 Ausbaustücke
  • 2 Be- und Entlüftungsventile