Für die nachhaltige Sicherstellung der Wasserversorgung

Die Gemeinde Ollon investierte CHF 24 Millionen in eines der grössten Wasserversorgungs-Projekte der Westschweiz. Die Investitionen lohnen sich, denn mit dem Kauf der Rippaz-Quelle, dem Bau der Versorgungsleitung und der Turbinenanlage kann die Gemeinde ihre Wasserversorgung langfristig sicherstellen.

 

Chablais-Region: Beliebtes Wander- und Skigebiet
Das idyllische Weindorf Ollon befindet sich im Chablais Gebiet am Fuss der Waadtländer Alpen. Im Zentrum stehen das Schloss Roche, das schmucke Rathaus sowie zahlreiche gut erhaltene Weinbauernhäuser aus dem 17. – 19. Jahrhundert.

Mit der Eröffnung der Strasse von Ollon nach Chesières setzte ab 1867 der Tourismus und damit der rasche wirtschaftliche Aufschwung der Region ein. Es entstanden zahlreiche Hotels, Ferienwohnungen und Sportzentren. Heute gehören die hoch über dem Tal der Rhône und dem Fluss Gryonne gelegenen Orte Villars-sur-Ollon und Chesières zu den bedeutendsten Wintersportorten der Gegend. Die umliegenden Höhen sind durch Bergbahnen und Skilifte sowie die Zahnradbahn Villars-Bretaye erschlossen. Im Sommer ist das 59,6 km² grosse Gebiet ein beliebtes Wanderziel. Es umfasst den Chamossaire (2112 m ü. M.), die Bergseen Lac de Bretaye und Lac Noir. sowie das Tal der Grande Eau. Weiter im Osten liegen der Chaux Ronde (2028 m ü. M.) und der Strassenpass Col de la Croix. Beim Culan, der zum Massiv von Les Diablerets zählt, wird mit rund 2200 m ü. M. der höchste Punkt von Ollon erreicht.

Salz – das weisse Gold von Bex
Eine spezielle Attraktion in der salzreichen Region ist das in der Schweiz einzigartige Salzbergwerk Bex. Es besteht aus einem grossen Labyrinth aus Gängen, Schächten, Treppen und Kammern, das sich auf über 50 km erstreckt. Die alte Grubenbahn bringt die Besucher Mitten ins Herz des Salzberges und ermöglicht eine aussergewöhnliche Reise in die faszinierende unterirdische Welt des „weissen Goldes“ – einer seit der Antike bedeutenden Einnahmequelle. Auch die Entwicklung der Hotellerie in der Region wurde dank der salzhaltigen Thermalquellen entscheidend gefördert. Man glaubte, dass das Wasser von Bex mehr als 50 Krankheiten heilen könne.

Sicherstellung der Wasserversorgung
Um die Wasserversorgung der Region sicherzustellen, investierte die Gemeinde Ollon in ein Grossprojekt, das sich auf rund CHF 24 Millionen belief. Nach Prüfung verschiedener Möglichkeiten entschied sich die Gemeinde zum Kauf der Quelle „La Rippaz“ der Société de l’Hôtel des Salines SA. Die Quelle gehört zum Kulturerbe, da sie früher das Grand Hôtel des Salines mit Wasser versorgte. Im 1869 erbauten Grand Hôtel stiegen früher viele prominente Gäste ab, wie der Schriftsteller Victor Hugo, der Philosoph Friedrich Nietzsche und die Kaiserin Sissi von Österreich, wegen der wohltuenden Wirkung der Thermalquellen.

Für den Kauf der Quelle auf den Höhen von Bex wurden CHF 12 Millionen aufgewendet. Weitere CHF 12 Millionen waren für die Installation einer 11,3 km langen Versorgungsleitung und einer Turbinenanlage nötig.

Umweltgerechte Umsetzung des Projekts
Da das Projekt sehr komplex war, wurde bezüglich der Route eine detaillierte Studie durchgeführt und es wurden mehrere Varianten analysiert. Schlussendlich wählte man eine Route, bei der die Arbeiten die geringsten Auswirkungen auf die geschützten Waldgebiete hatten.

Die Rohrverlegearbeiten waren sehr anspruchsvoll. Von der Rippaz-Quelle auf einer Höhe von 1070 m führt die Leitung über einen schwierigen, gewundenen Abstieg nach Les Plans-sur-Bex. Danach unterquert die Leitung eine Kantonstrasse, an mehreren Stellen sogar die Gleise der BVB (Bex-Villars-Bretaye), wie auch das Flussbett der Gryonne. Das transportierte Wasser wird im kommunalen Depot Le Bruet turbiniert, das am Fusse des Dorfes Ollon liegt. Die tägliche Stromproduktion beträgt 540 kW/Std., die Durchflussmenge 5800 l/min. und der Druck 65 bar. Der Anschluss an das Wassernetz der Gemeinde erfolgt am Stausee Chenalettaz, der sich direkt oberhalb des Dorfes befindet.

Transportleitung mit HOZ ZMU-Rohren von Wild
Um die unterschiedlichen Anforderungen optimal zu erfüllen, kamen duktile Gussrohre, Formstücke und Schieber mit Steckmuffensystem von Wild zum Einsatz. Die Rohre mit Hochofen-Zementmörtel-Innenauskleidung (HOZ) und Zementmörtel-Umhüllung (ZMU) sind optimal für die Bedürfnisse im alpinen Gelände geeignet.

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