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Anspruchsvoller Versorgungsauftrag

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St. Gallen ersetzt zwei rund 100-jährige Transportleitungen aus Grauguss durch eine ZMU Transportleitung

Anspruchsvoller Versorgungsauftrag

St. Gallen mit seinen rund 72’600 Einwohnern bezieht seit über 100 Jahren Trinkwasser mittels zweier Zubringerdruckleitungen vom Bodensee. Seit dem Jahr 2000 wird kein zusätzliches Quellwasser mehr in das Netz gespeist; es dient ausschliesslich der Notwasserversorgung. 17 über die Stadt verteilte und in vier Druckzonen gegliederte Reservoirs mit einem Speichervolumen von über 41’000 m3 stellen sicher, dass die Endverbraucher rund um die Uhr mit Wasser versorgt werden. Im Rahmen umfangreicher Sanierungspläne der Stadt und der St. Galler Stadtwerke sowie aufgrund von Studien wurde entschieden, die beiden bestehenden alten Transportleitungen aus Grauguss zwischen dem Schieberschacht Sankt Fiden und dem Pumpwerk Weid durch eine einzelne Leitung zu ersetzen.

Das Material für diese neue Hauptschlagader an der Rorschacherstrasse liefert die Wild Armaturen AG in Form von Doppelkammer-Steckmuffenrohren aus Duktilguss mit faserarmierter Zementmörtelumhüllung ZMU DN 500 samt Vollschutzarmaturen mit etec-Rundumemaillierung sowie Formstücken.

Die Vorarbeiten und Umsetzung dieses Leitungsbauwerks auf städtischem Gebiet erforderten sehr umsichtige, strategische Schritte. In dieser Hauptverkehrsachse mit öffentlichen Bussen und vielen Geschäftshäusern musste die Wasserversorgungssicherheit während jeder Bauphase gewährleistet sein und der rege Strassenverkehr so wenig wie möglich beeinträchtig werden. Auf der rund 3 km langen Strecke zwischen Sankt Fiden und Weid besteht bisher noch keine Einbindung ins Wasserverteilnetz der Stadt. Die Planung sieht nach Abschluss der Verlegearbeiten vor, diese neue ZMU-Leitung zu öffnen und das Verbindungsnetz mit sechs Reservoirs in der Talzone zu einer einzigen umzubauen. Dies stellt auch sehr hohe Anforderungen an die gesamte System- und Absperrtechnik.

Teststrecke mit ZMU-Rohren von Wild überzeugt
Die Materialevaluation für dieses anspruchsvolle Projekt, das eine Autobahnunterquerung und eine Dükerleitung unter einer Fussgängerunterführung umfasst, erfolgte in mehreren Schritten. Nach einer technischen Prüfung gestützt auf Fachliteratur und Referenzbeispiele sowie Wirtschaftlichkeitsberechnungen kamen für die Projektverantwortlichen nur innen und aussen zementierte Gussrohre in Frage. Sie errichteten eine Teststrecke mit ZMU- Rohren samt UNIVERSAL Novo-Sit-Verbindungstechnik DN 250 von Wild. Die rasche und sichere Montage, aber auch die Korrosionsfestigkeit der elektrisch nicht leitenden Muffenverbindung UNIVERSAL Novo-Sit, überzeugten sie nachhaltig. Die Rohrverlegung erfolgt im Trassee der beiden alten Leitungen, von der die kleinere in der Nennweite DN350, die St. Gallen ab 1895 mit Wasser versorgte, bereits stillgelegt ist. Die jüngere aus dem Jahr 1907 DN 400 wird erst abschnittsweise an die neue angeschlossen, bis schliesslich nur noch die ZMU-Leitung zum Einsatz kommt. Dies dient der Versorgungssicherheit während der gesamten Umbauphase.

Gasleitungen ebenfalls erneuert
Die aktuellen Verlegearbeiten an der Rohrschacherstrasse werden zudem dazu genutzt, das neue Gaskonzept der Stadt umzusetzen, welches auch den Ausbau der Erdgas-Mitteldruckleitungen von 1 bar auf 5 bar auf dem gesamten Stadtgebiet vorsieht. Dies stellt auch enorme Sicherheitsanforderungen an die Absperrorgane. Die Projektverantwortlichen wählten deshalb Kugelhähne, Ausbläser und Gasschieber von Wild.

Zudem sollen bis zum Jahr 2017 die beiden Gasspeicherkugeln ausser Betrieb gesetzt und in Zusammenarbeit mit der Erdgas Ostschweiz AG (EGO) durch einen Gasröhrenspeicher im Gebiet Hohfirst, westlich von St. Gallen, ersetzt werden.

Infrastruktur für die nächsten 100 Jahre
Die Erneuerungs- und Umbauarbeiten entlang der Rorschacherstrasse sind auf rund fünf Jahre veranschlagt. Mit der sorgfältig evaluierten Materialwahl sind die Weichen für eine Nutzungsdauer und Investitionssicherheit auf lange Sicht gewährleistet.