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Druckleitung für die Kraftwerke „Rigi“ und „Undri Eist“

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UNIVERSAL-Rohre HOZ ZMU fürs Gantertal

Druckleitung für die Kraftwerke „Rigi“ und „Undri Eist“

Mit dem Bau der neuen Trinkwasserkraftwerke „Rigi“ und „Undri Eist“ wurden alte Wasserleitungen ersetzt. Der Transport und die Verlegung der neuen Druckleitung im steilen und unwegigen Gelände per Helikopter und Seilbahn war eine besondere Herausforderung.

Rohrverlegung im Steilhang – eine logistische Meisterleistung
Die obere Zentrale „Rigi“ befindet sich in unerschlossenem Waldgebiet. Aus diesem Grund mussten in diesem Teilstück beim Bau der neuen Druckleitung, sämtliche Personen- und Materialtransporte per Helikopter durchgeführt werden.

Auf einem Abschnitt von rund 300 m, entlang des Steilhangs östlich der alten Ganterbrücke, wurden die Gräben zum Teil in Handarbeit und am Seil ausgehoben. In diesem Gebiet erfolgte der Transport und das Verlegen der etwa einer halben Tonne schweren Rohre mit Hilfe eines „Twister“ Seilkrans der Firma Candinas aus Domat/Ems. Diese selbstfahrende Seilbahn wird in der Regel auch für die Holzernte eingesetzt.

Die Arbeiten im extrem unwegigen Gelände waren eine technische und logistische Meisterleistung und konnten nicht zuletzt auch dank der präzisen Koordination und speditiven Teamarbeit der drei zuständigen Rohrverleger-Firmen, effizient und fristgerecht durchgeführt werden.

Schlagbeständige ZMU UNIVERSAL-Rohre von Wild
Die Firma Wild lieferte für dieses Projekt 2770 m duktile Gussrohre des Typs UNIVERSAL Novo-Sit sowie Armaturen und Formstücke. Die Rohre mit Hochofen-Zementmörtel-Innenauskleidung (HOZ) und Zementmörtel-Umhüllung (ZMU), in verschiedenen Druckstufen, sind optimal auf die Bedürfnisse im alpinen Gelände abgestimmt.

Bau der beiden Kraftwerke – eine interkommunale Zusammenarbeit
Das Trinkwasser der Quellen in der Region Rigi im Gantertal wird schon seit Beginn des 20. Jahrhundert über ein kilometerlanges Rohrleitungssystem nach Brig-Glis geführt. Die teils über hundertjährigen Leitungen sind noch heute die Hauptzuleitungen des im Jahr 2011 gegründeten Trinkwasserverbundes Simplon-Nord.

Der Trinkwasserverbund, bestehend aus den Gemeinden Brig-Glis, Ried-Brig und Termen, hat es sich zum Ziel gemacht, das Trinkwasser der Gemeinden in interkommunaler Zusammenarbeit zu fassen und der Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. Um den hohen Investitionsbedarf decken zu können, liegt es nahe, das Trinkwasser auf dem beträchtlichen natürlichen Gefälle zur Stromproduktion zu nutzen. Die Kosten des Projekts, an dem die EnBAG AG sowie die Gemeinden Brig-Glis, Ried-Brig und Termen beteiligt sind, betragen zirka 4.4 Mio. Franken.

Strom für rund 400 Haushalte
Auf 1935 m ü.M. wurde eine Druckerzeugungskammer gebaut. In der oberen Stufe wird das Trinkwasser der Quellen „Mere“ auf 1720 m turbiniert. Danach wird das Wasser der Quellen „Rigi“ eingeleitet und das gesamte Trinkwasser in der Zentrale „Undri Eist“ auf 1420 m ü.M. turbiniert. Die beiden Trinkwasserturbinen setzen die Energie des Trinkwassers im Vollbetrieb in elektrische Leistungen von 75 kW (Zentrale „Rigi“) bzw. 200 kW (Zentrale „Undri Eist“) um. Die erwartete Jahresproduktion liegt bei zirka 1.6 GWh, was einem Stromverbrauch von rund 400 Haushalten entspricht.


Verantwortliche

  • Bauherren: EnBAG Kombiwerke AG, Brig
  • Planung/Bauleitung: Emch & Berger AG, Brig
  • Rohrleitungsbau: ARGE Muff-Imboden; Lauber IWISA; Josef Zehnder AG, Brig

Technische Angaben

  • 2770 m Rohr UNIVERSAL HOZ ZMU DN 200 + DN 300 mit Novo-Sit und TIS-K Verbindungen
  • Armaturen
  • Formstücke