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Mund: „rotes Gold“ und „blaue Armaturen“

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Alte Traditionen – neue Technologien

Mund: „rotes Gold“ und „blaue Armaturen“

Das kleine Bergdorf Mund im Kanton Wallis ist der einzige Ort in der Schweiz, wo nach jahrhundertealter Tradition die kostbare Gewürzpflanze Safran – auch „das rote Gold“ genannt – angebaut wird. Nun wurde in Mund ein neues Kombi-Kraftwerk mit drei separaten Kraftwerksstufen gebaut, das nicht nur der Stromproduktion dient, sondern auch die Versorgung der Landwirtschaft mit Wässer- und Tränkewasser sicherstellt.

Der Safrananbau – eine Munder Tradition
Das kleine Dörfchen Mund gehört zur Gemeinde Naters und liegt am Südhang des Lötschbergs auf 1188 m ü.M., inmitten des UNESCO-Weltnaturerbes Jungfrau-Aletsch. Mund besticht aber nicht nur durch seine idyllische Landschaft, es wird dort auch eine jahrhundertealte Tradition gepflegt, die man sonst nirgends in Mitteleuropa findet.

Auf einer Fläche von rund 18'000 m2 wird auf dem sonnigen Hochplateau die wertvolle Safranpflanze „crocus sativus“ angebaut. In der Saison (Oktober und November), werden täglich zwischen 3000 – 10'000 Safranblumen geerntet. Aus den Blütenstempeln werden dann in aufwändiger Handarbeit jährlich zwischen einem bis vier Kilogramm des kostbaren Gewürzes gewonnen.

Das „rote Gold“ von Mund
Ins Dorf gebracht wurde die Safranpflanze, die auch „das rote Gold“ genannt wird, im 14. Jahrhundert von einheimischen Söldnern, welche in der Fremde Kriegsdienst leisteten. Auf Grund der speziellen klimatischen Verhältnisse,der besonderen Bodenbeschaffenheit und des Anbaus als Doppelkultur „Safran/Winterroggen“, hat der Munder Safran eine aussergewöhnliche Qualität.

Das Safranmuseum von Mund befindet sich in einem geschichtsträchtigen Zehndenstadel aus dem Jahr 1437, das zu den ältesten Holzgebäuden der Schweiz zählt. Von den kulinarischen Qualitäten des Safrans kann man sich ebenfalls direkt vor Ort, in einem der Munder Restaurants, überzeugen. Um einen möglichst effizienten und ressourcenschonenden Leitungsbau zu gewährleisten, wurden die Rohre und Formstücke per Helikopter transportiert.

Von alter Tradition zu neuen Technologien
Zusammen mit der Gemeinde Naters baute die EnBAG AG in Mund ihr bisher grösstes Kleinwasserkraftwerk für eine kombinierte Nutzung. Mit dem dreistufigen Kraftwerk wird das energetische Potential von vorhandenen Wässerwassern optimal genutzt. In den Zentralen erfolgt die Zuteilung an Wässerwasser, das überschüssige Wasser wird durch die Druckleitung der Turbinierung zugeführt.

Das Projekt wurde mit rund 14.3 Mio. Franken veranschlagt. Man rechnet mit einer Jahresproduktion von rund 8 Mio. kWh, was einem durchschnittlichen Stromverbrauch von zirka 2000 Haushalten entspricht.

Rohrbruchsicherung von Wild
Die Firma Wild lieferte eine Rohrbruchsicherungsanlage DN 400 mit hydraulischer Rückstellpumpe und elektronischer Steuerung für den Betrieb und die Überwachung. Die Rohrbruchsicherungsklappe schützt das Netz im Falle eines Leitungsbruches, indem die Wasserzufuhr automatisch unterbrochen wird. Das Gefahrenpotenzial einer Überschwemmung wird dadurch wesentlich verringert.

Rohrleitungsbau in schwierigem Gelände
Eine besondere Herausforderung stellte die Verlegung der Druckleitung dar, da sie über eine Felswand oberhalb der Lötschbergbahn-Rampe führt, das Trassee der Bahn quert und dann sehr steil ins Tal hinunter bis zur Rhone führt. Um einen reibungslosen Leitungsbau sicherzustellen, erfolgte der Transport der Rohre und Formstücke teils per Helikopter.


Verantwortliche

  • Bauherr: EnBAG Kombiwerke AG, Brig
  • Ingenieur: Teysseire + Candolfi AG, Visp
  • Unternehmer: Lauber IWISA, Naters für die Druckleitung
  • Anlagenbau: ARGE Muff-Imboden

Technische Angaben

  • 2800 m UNIVERSAL-Rohr TSZ ZMU DN 400 und DN 500
  • Formstücke, Armaturen, Rohrbruchsicherungsanlage, Plattenschieber mit Hand- oder Elektroantrieb, emaillierte etec-Schieber