Erste Ozonisierungsanlage im Zürcher Oberland

Im September 2018 konnte die neue Ozonisierungsanlage der ARA Eich in Bassersdorf nach zweieinhalbjähriger Bauzeit eingeweiht werden.

 

Abwasserreinigungsanlage Eich

Damit verschmutztes Abwasser wieder dem Kreislauf der Natur zugeführt werden kann, muss es gereinigt werden. Diese Aufgabe übernimmt die Abwasserreinigungsanlage (ARA) Eich, die 1973 gebaut und in den Jahren 1993 bis 1996 umfassend ausgebaut wurde.

Das Abwasser der Region fliesst durch ein rund 50 km langes Kanalisationsnetz zur Kläranlage in Bassersdorf. Dem Netz angeschlossen sind in der Betriebskommission Zweckverband ARA die Gemeinden Bassersdorf, Nürensdorf und Lindau.

 

Gewässerbelastung durch Mikroverunreinigungen

In den Gewässern nachweisbare organische Stoffe, die von Arzneimitteln, Hormonen, Reinigungs- und Pflegemitteln stammen, belasten die Umwelt. Seit dem revidierten Gewässerschutzgesetz, das seit 1. Januar 2016 in Kraft ist, gelten erhöhte Anforderungen an die Reinigung des Abwassers.

Rund 100 Kläranlagen in der Schweiz wurden aufgrund spezifisch definierter Kriterien verpflichtet, die Anforderungen zur Elimination von Mikroverunreinigungen zu erfüllen.

 

Ozonisierungsverfahren

Beim Ozonisierungsverfahren, das in der Trinkwasseraufbereitung bereits seit Jahren erfolgreich im Einsatz ist, werden die schädlichen Spurenstoffe durch das Einblasen von Ozongas aufgeknackt und in einer nachfolgenden Filtration zurückgehalten und bakteriell abgebaut.

 

Neubau und Ausbau der ARA Eich

Um den erhöhten Anforderungen zur Elimination von Mikroverunreinigungen gerecht zu werden, wurde eine detaillierte Regionalstudie durchgeführt. Als Alternative zu einem Ausbau der Anlage wurde auch die Option von Synergien respektive Anschlüsse an die umliegenden ARAs geprüft. Anhand von wirtschaftlichen Überlegungen entschied man sich dann für den Ausbau der eigenen Anlage.

Es wurde ein Neubau für eine zusätzliche Reinigungsstufe geplant, der unterirdisch mit der bestehenden Anlage verbunden wurde. Im Rahmen der Ausbauarbeiten wurde der Rest der Anlage modernisiert und auf die wachsenden Bevölkerungszahlen vorbereitet.

Die biologische Reinigungsstufe wurde erweitert, das Betriebsgebäude und verschiedene Anlagenteile saniert und auf dem Dach des Betriebsgebäudes ein neuer Klärgasspeicher erstellt.

Die neue Ozonung konnte nach zweieinhalbjähriger Bauzeit am 21. September 2018 eingeweiht werden. Diese neue Verfahrensstufe bringt sehr gute Eliminationsleistungen der Mikroverunreinigungen von über 80% bei einer Ozonkonzentration von rund 2 mg/l.

Mit einem Gesamtbudget von CHF 14.4 Mio. wurden Werterhaltungsmassnahmen umgesetzt, die neue Verfahrensstufe realisiert und die Kapazität der ARA auf 28'000 EW ausgebaut.

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