Referenzen

WILD-Rohre für den Albulatunnel

Erfahren Sie mehr

Erhaltung des UNESCO-Weltkulturerbes

WILD-Rohre für den Albulatunnel

Nach eingehenden Abklärungen entschied sich die Rhätische Bahn, einen komplett neuen Albulatunnel zu bauen und den alten Tunnel aus dem Jahr 1903 künftig als Sicherheitstunnel zu nutzen. Die Bauzeit wird zirka 6,5 Jahre dauern.

Die Rhätische Bahn – Ein Stück Schweizer Eisenbahngeschichte
Bis 1890 war der Südosten der Schweiz mit dem Schienennetz äusserst schlecht erschlossen. Den Transitverkehr zog die Gotthardbahn an sich. Der Bau von transkontinentalen Eisenbahnen in Graubünden schien sich aus wirtschaftlicher Sicht nicht zu lohnen. Erst der Erfolg der 1890 eröffneten Strecke von Landquart nach Davos brachte die Wende. 1895 änderte die Schmalspurbahn Landquart-Davos AG ihren Namen in Rhätische Bahn (RhB) und zwei Jahre später wurde sie zur Staatsbahn. Der Bau der Albulabahn begann im September 1898 und dauerte 5 Jahre. Seit 1930 benutzt auch der Glacier Express die Trasse der Albulabahn und nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Bernina Express dazu. Beide Züge begründeten als Aushängeschild der Rhätischen Bahn den legendären Ruf der Bahngesellschaft bei Eisenbahnfreunden in aller Welt.

Bau eines neuen Albulatunnels
Der knapp 6 km lange, auf der Strecke Chur – Thusis – St. Moritz liegende Albulatunnel ist seit 2008 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Bei einer Zustandserfassung des Tunnels im Jahr 2006 wurde festgestellt, dass sich ein Teil der Tunnelröhre in schlechtem Zustand befindet. Nach eingehender Prüfung entschied die Rhätische Bahn 2010, dass ein Neubau einer Instandsetzung des bestehenden Tunnels vorzuziehen sei. Ausschlaggebende Argumente waren der nicht sehr grosse Kostenunterschied, kaum fahrplanrelevante Einschränkungen während der Bauphase und das wesentlich höhere Sicherheitsniveau einer Neuanlage.

Vorarbeiten in Preda und Bergün 2014
Für den neuen Albulatunnel war viel Planung und Vorarbeit notwendig. Am Nord- und Südportal, in Preda und Spinas, wurden Baubahnhöfe mit Gleisanschluss eingerichtet. Eine Betonmischanlage, Werkplätze sowie Einrichtungen zur Kiesaufbereitung wurden erstellt. Auch Rodungsarbeiten, die Anpassung der Erschliessungswege im Installationsgelände, die Umlegung verschiedener Werkleitungen, Gebäudeverschiebungen und die Sicherstellung der Energieversorgung waren nötig. In Spinas entsteht vor dem bestehenden Tunnelportal auch ein neues Technikgebäude, wo die für den Bau- und Bahnbetrieb notwendigen elektrotechnischen Anlagen installiert werden.

Anschlag zum Neubau
Nach 14-monatiger intensiver Vorarbeit erfolgte am 31. August 2015 in Preda der Anschlag zum Bau der 5860 m langen neuen Tunnelröhre. Zum bestehenden Tunnel sind 12 Querverbindungen vorgesehen. Der Durchschlag ist im Dezember 2017 und die Inbetriebnahme 2020 vorgesehen. Der alte Tunnel wird dann ausser Betrieb genommen und zu einem Sicherheitstunnel umgebaut. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf zirka 345 Millionen Franken.

Rohre von Wild für Hydrantenleitung
Die Firma Wild lieferte für den bestehenden Tunnel duktile Gussrohre mit Hochofen-Zementmörtel (HOZ) Auskleidung, ein Teilstück des Tunnels mit Zementmörtel-Umhüllung (ZMU) und ein weiterer Teil mit Zink-Aluminium Legierung angereichert mit Kupfer und Deckschicht blau (NAT).


Verantwortliche

  • Bauherr: RhB, Chur
  • Ingenieur: Straub, Chur – Gähler Partner, Ennetbaden – Rothpletz / Lienhard, Olten
  • Bauunternehmung: Pizzarotti, Bellinzona, c/o ARGE Bianco

Technische Angaben

  • 4900 m HOZ ZMU 250 Novo-Sit
  • 1010 m HOZ NAT 250 Novo-Sit
  • Formstücke und Armaturen